Dreifach-Schockwelle: Astronomen haben erstmals drei ineinander geschachtelte Supernova-Überreste entdeckt. Die sich ausbreitenden Schockwellen aus glühendem Gas bilden ein Muster aus konzentrischen Kreisen – stammen aber nicht aus einer Sternexplosion. Stattdessen entstanden sie durch den Tod dreier nahe benachbarter Sterne im Abstand von mehreren zehntausend Jahren. Seltsam dabei: Die Masse dieser Supernova-Relikte ist deutlich höher als sie normalerweise sein dürfte.
Die Explosion eines massereichen Sterns in einer Supernova gehört zu den dramatischsten Ereignissen im Kosmos. Die Explosion setzt so viel Energie frei, dass der Stern für kurze Zeit heller aufleuchten kann als eine ganze Galaxie. Sogar extrem energiereiche Gammablitze kann eine Supernova aussenden.
Das bei der Supernova ausgeschleuderte Sternenmaterial breitet sich mit bis zu einem Zehntel der Lichtgeschwindigkeit aus. Trifft es mit diesem Tempo auf interstellares Gas, entstehen schalenförmige Schockwellen aus leuchtender Materie und Plasma – die oft bunt leuchtenden Supernova-Überreste.
Konzentrische Ringe in der Sternwiege
Erstmals haben nun Artemi Camps-Fariña und seine Kollegen vom Astrophysikalischen Institut der Kanaren gleich drei solcher Supernova-Relikte entdeckt – ineinander geschachtelt wie eine russische Matroschka-Puppe. Sie liegen in der rund drei Millionen Lichtjahre von uns entfernten Galaxie M33. Die Astronomen hatten die Gasverteilung in einer Sternenwiege dieser Galaxie mit Hilfe des Spektrographen am 4,2 Meter-Teleskop des Observatoriums von La Palma beobachtet.