Artenreiches Abbaugebiet: Die Clarion-Clipperton-Zone im Pazifik bietet vielversprechende Rohstoffvorkommen, beheimatet aber auch erstaunlich viele Tiere. Das hat nun eine Forschungsexpedition gezeigt. Demnach gehört der Meeresboden des potenziellen Bergbaugebiets in der Tiefsee zu den vielfältigsten Ökosystemen dieser Art. Wie die Wissenschaftler im Fachmagazin „Scientific Reports“ berichten, siedeln dort auch etliche Lebewesen, die der Wissenschaft noch unbekannt sind. Der Bergbau könnte dieser einzigartigen Fauna erheblich schaden.
Die Tiefsee bietet große Rohstoffvorkommen: Am Grund von Pazifik und Atlantik finden sich Manganknollen und andere metallreiche Ablagerungen, die als vielversprechende Quellen für Kupfer, Nickel, Kobalt und andere Metalle gelten. Der Abbau dieser Ressourcen ist daher verlockend und wird intensiv erforscht. Allerdings ist der Tiefseebergbau auch umstritten. Denn das Umpflügen des Meeresbodens verändert empfindliche und für die globalen Stickstoffkreisläufe wichtige Ökosysteme langfristig – Systeme, über die zum Teil erst wenig bekannt ist.
Erkundungstour am Meeresgrund
Alle im Pazifik vergebenen Lizenzgebiete für einen künftigen Abbau von Manganknollen liegen in der sogenannten Clarion-Clipperton-Zone, einer Meeresregion zwischen Mexiko und Hawaii. „Das Interesse, dort Metalle abzubauen, wächst stetig“, schreiben Wissenschaftler um Diva Amon von University of Hawaii in Mānoa. „Doch welche Lebensgemeinschaften in und auf den dortigen Sedimenten heimisch sind, darüber wissen wir kaum etwas.“ Das Team hat nun die Tierwelt in der begehrten Bergbau-Zone erforscht.

Für ihre Bestandsaufnahme schickten die Meeresforscher einen ferngesteuerten Roboter auf Erkundungstour in die Tiefe. Dieser beobachtete an vier Standorten innerhalb eines Explorationsgebiets der UK Seabed Resources Ltd das Treiben auf dem Meeresgrund. Dabei lieferte er den Wissenschaftlern unter anderem mithilfe von Kameraaufnahmen einen Eindruck der dortigen Fauna: Wie viele Arten leben am Grund der Clarion-Clipperton-Zone und wie häufig kommen die einzelnen Spezies vor?