Luxus-Effekt: Wer glaubt, bei armem Leuten gibt es mehr Ungeziefer, der irrt. Stattdessen ist die Zahl der krabbelnden Mitbewohner sogar umso höher, je reicher ein Hausbesitzer ist, wie Forscher im Fachmagazin „Biology Letters“ berichten. Der wahrscheinliche Grund: Reichenviertel sind meist grüner und bieten daher mehr Arthropoden einen Lebensraum – und die statten dann auch den Innenräumen häufiger Besuche ab.
Wir sind nicht allein: Erst vor kurzem haben Forscher aufgedeckt, dass wir unsere Wohnungen im Mittel mit 100 verschiedenen Arten von Insekten, Krebsen und Spinnentieren teilen – und damit mit weit mehr „Mitbewohnern“ als gedacht. Viele dieser ungebetenen Untermieter stammen von draußen und verirren sich nur vorübergehend in unser Domizil. Andere dagegen haben sich an ein Leben mit dem Menschen angepasst.
Mehr Krabbeltiere bei den Reichen
Weitere Details zur krabbelnden Lebenswelt unserer Häuser haben nun Misha Leong von der California Academy of Sciences und seine Kollegen herausgefunden. Für ihre Studie hatten sie untersucht, welchen Einfluss das Wohnviertel, der Wohlstand der Hausbesitzer, die umgebende Vegetation und die Größe des Hauses für die Arthropodenzahl im Hausinneren spielen.
Das unerwartete Ergebnis: Je wohlhabender die Besitzer, desto mehr krabbelnde Untermieter beherbergte ihr Domizil. „Wir waren überrascht über den starken und durchgängigen Zusammenhang von Arthropodenvielfalt und dem durchschnittlichen Einkommen im Viertel“, berichten die Forscher. Entgegen landläufiger Annahme sind damit die Wohnungen der Reichen und nicht der ärmeren Leute wahre Hochburgen krabbelnden Lebens.