Motorteile, die nie abnutzen und sich selbst schützen? Das klingt utopisch, könnte aber Wirklichkeit werden. Denn US-Forscher haben entdeckt, dass bestimmte Metallverbindungen bei Reibung einen selbstheilenden, diamantähnlichen Kohlenstofffilm bilden. Dieser Film schützt nicht nur effektiver als jedes Schmiermittel – er bildet sich auch ständig von selbst nach, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichten.
Wenn sich Metallteile im Motor schnell gegeneinander bewegen, entstehen Reibung und Hitze. Diese jedoch greifen die Metallteile an und es droht schlimmstenfalls ein „Kolbenfresser“. Um das zu verhindern, werden den Motorenölen heute chemische Zusätze wie Zinkdialkyldithiophosphat (ZDDP) beigemengt, die einen schützenden Schmierfilm um die beweglichen Teile legen sollen. Der Haken daran: Diese Zusätze sind nicht sonderlich umweltfreundlich.
Schwarze Schicht statt Abrieb-Schäden
Auf der Suche nach saubereren und gleichzeitig effektiveren Schmiermitteln haben Ali Erdemir vom Argonne National Laboratory und seine Kollegen eine überraschende Entdeckung gemacht. Für ihr Experiment beschichteten sie einen Stahlring mit einer Nanoschicht aus Molybdän-Nitrid und Kupfer. Diesen Ring bauten sie in eine Art Motor ein, gaben einfaches Öl ohne Zusätze hinzu und setzten ihn starker Reibung aus.
„Dieser Test erzeugt enorme Hitze und Drücke, die den Ring eigentlich erodieren lassen müssten und schließlich brechen“, erklärt Koautor Osman Eryilmaz vom Argonne Laboratory. Doch statt die erwarteten Schäden zu verursachen, schien die Reibung dem Ring nichts anhaben zu können. Er blieb intakt und entwickelte an der Kontaktfläche eine seltsam schwärzliche Ablagerung.