Wiederauferstanden: Nach 22 Monaten Funkstille hat sich die NASA-Sonde STEREO B wieder gemeldet. Die Sonnenbeobachtungs-Sonde war im Oktober 2014 verstummt, als zwei für die Ausrichtung wichtige Komponenten ausfielen. Seither kreiste STEREO B in unbekanntem Zustand auf einem Orbit jenseits der Sonne. Jetzt hat die NASA den Kontakt zur Raumsonde wieder etabliert und versucht herauszufinden, wie es ihr geht.
Die Sonne im Blick: Die beiden Zwillingssonden STEREO A und B kreisen seit Januar 2007 auf versetzen Umlaufbahnen um die Sonne. Dadurch ermöglichten sie erstmals Aufnahmen unseres Zentralgestirns aus zwei Perspektiven gleichzeitig. Flares, koronare Massenauswürfe und andere solare Ereignisse können so dreidimensional erfasst und beobachtet werden.
Plötzliche Funkstille
Im Herbst 2014 jedoch ging etwas schief. Beide Raumsonden befanden sich zu diesem Zeitpunkt jenseits der Sonne und mussten daher ihre sensiblen Radioantennen fast direkt auf den Stern richten, um Daten zur Erde zu senden. Dadurch heizten sich diese stark auf. Um die Antennen zu schützen, erhielten die Sonden das Kommando, ihre Hauptantenne zur Seite zu drehen. Die Kommunikation fand nun über die Seitenäste der Antenne statt.
Bei STEREO A klappte diese Umstellung problemlos, nicht aber bei STEREO B. Im Rahmen eines Test-Resets wurde das Radiosignal der Sonde immer schwächer und verstummte am 1. Oktober 2014 plötzlich ganz. Die letzten Telemetrie-Daten, die die Bodenstation erreichten, deuteten darauf hin, dass sowohl der zur Orientierung nötige Star Tracker als auch einer der Laser-Gyrometer der Sonde nicht korrekt arbeitete.