Schwermetall im Regenguss: Ein Gewitterregen kann deutlich mehr Quecksilber enthalten als normaler Niederschlag, wie US-Forscher herausgefunden haben. Der Grund dafür ist die enorm hoch aufragende Gewitterwolke: Sie reicht bis in Höhen der Atmosphäre, in denen besonders viel Quecksilber vorkommt – und dieses Schwermetall löst sich dann in den Regentropfen.
Gewitter sind ein Alltagsphänomen – und gleichzeitig ein spannendes Forschungsobjekt. Denn die plötzlichen Entladungen elektrischer Energie bergen noch immer einige Rätsel. So haben Forscher erst vor kurzem den Donner sichtbar gemacht und herausgefunden, dass es bei einem Sonnensturm mehr Blitze gibt. Noch ungeklärt ist dagegen die Entstehung von Sprites – Leuchterscheinungen hoch über den Gewittern.
Quecksilber im Gewitterregen
Ein Gewitterphänomen, das sich eher am Boden auswirkt, haben nun Christopher Holmes von der University of Florida und seine Kollegen entdeckt. Für ihre Studie untersuchten sie, ob sich Gewitterregen und normaler Regen in ihrer chemischen Zusammensetzung unterscheiden. Dafür sammelten sie Regenwasser an 800 verschiedenen Standorten im Süden der USA.
Die Analyse ergab Überraschendes: Stammte das Regenwasser aus einem Gewitterguss, enthielt es rund doppelt so viel Quecksilber wie normales Regenwasser. Das giftige Schwermetall Quecksilber gelangt vor allem in Form seiner Dämpfe in die Atmosphäre. Es wird beispielsweise bei der Verbrennung von Kohle, bei der Zementherstellung oder durch Müllfeuer frei, gelangt aber auch durch Elektroschrott und Industrieabwässer in die Umwelt.