Daran hätte wohl keiner mehr geglaubt: Fast 22 Monate lang war der Kometenlander Philae verschollen, sein genauer Standort unbekannt. Jetzt jedoch hat ihn seine Muttersonde Rosetta endlich aufgespürt: Eine aktuelle Aufnahme zeigt Philae schräg in einer Felsspalte sitzend. Kurz vor Ende der Rosetta-Mission ist damit auch das Rätsel um den Verbleib des kleinen Landers endlich gelöst.
Die Landesonde Philae setzte am 12. November 2014 mit der ersten Landung eines menschengemachten Objekts auf einem Kometen einen Meilenstein der Raumfahrtgeschichte. Doch der kleine Lander war leider dabei vom Pech verfolgt: Er prallte ab und landete fernab des geplanten Standorts im tiefen Schatten einer Felswand. Als Folge ging im ihm nach drei Tagen der Strom aus.
Das entscheidende Foto
Wo aber stand die kleine Landesonde auf dem Kometen? Diese Frage zu beantworten, gelang trotz monatelanger Fahndung nicht. Bekannt war nur, dass Philae irgendwo auf dem kleineren Teil des Kometen gelandet sein musste. Man wusste auch, dass er wahrscheinlich schief stand und in einer Schlucht oder im Schatten eines steilen Hangs oder Überhangs.
Doch obwohl die ESA den mutmaßlichen Standort immerhin auf wenige Dutzend Meter einengen konnte, blieb Philae unsichtbar. Auf keiner der Aufnahmen der Rosetta-Kamera war die Landesonde zu erkennen – bis jetzt. Denn am 2. September kam Rosetta dem Kometen so nah wie nie zuvor – bis auf 2,7 Kilometer. Und dabei gelang ihrer OSIRIS-Kamera das entscheidende Bild.