Skurriler Fund: Paläontologen haben in der Grube Messel bei Darmstadt ein Fossil entdeckt, das eine ganze Nahrungskette widerspiegelt. Das 48 Millionen Jahre alte Relikt besteht aus dem Skelett einer Schlange, die eine Echse im Bauch trägt, diese wiederum hatte einen Käfer verschluckt. Eine solche dreigliedrige fossile Nahrungskette ist einmalig, weltweit gibt es nur ein vergleichbares Fundstück, wie die Forscher berichten.
Fossilien, bei denen noch die letzte Mahlzeit eines Tieres erhalten ist, sind extrem selten. Im Ölschiefer der Grube Messel jedoch haben Paläontologen schon häufiger solche spannenden Funde gemacht. Denn der einstige Vulkansee wurde vor rund 48 Millionen Jahre für viele Tiere zur Todesfalle und sein Sediment schloss die Kadaver sehr schnell luftdicht ein. Dadurch blieben die Fossilien besonders gut erhalten.
In dieser Fossilfundstätte haben Paläontologen bereits Blätter und Trauben im Magen eines Urpferdchens, Pollenkörner im Verdauungstrakt eines Vogels und Insektenreste im fossilen Fischkotentdeckt. Sogar Urzeit-Schildkröten bei der Paarung ereilte der Tod im Vulkansee und konservierte sie sozusagen „in Flagranti“.
Schlange frisst Echse frisst Käfer
Dieses Mal wurden die Forscher überrascht, als sie ein vermeintlich normales Schlangenfossil mit dem Computertomographen untersuchten. Denn in dem Urzeit-Relikt waren noch zwei weitere Fossilien versteckt. Im Bauchbereich der gut einen Meter langen Schlange entdeckten die Paläontologen das Skelett einer 20 Zentimeter langen Echse. In ihr wiederum lag der Panzer eines urzeitlichen Käfers.