Spionage per Handy: Smartphones können 3D-Drucker belauschen und so sensible Daten kopieren, wie ein Experiment belegt. Forschern gelang es dabei, aus der Strahlung und den Geräuschen beim Drucken die Bewegungen des Druckers zu rekonstruieren – und damit auch die gedruckte Form. Nötig sind dafür nur Sensoren, die im Handy verbaut sind. Die Technik kann daher Industriespionage auch für Laien möglich machen.
Vom Raketenmotor bis zur Herzklappe und sogar der nächsten Mahlzeit könnte in Zukunft alles per 3D-Druck produziert werden. Die Branche boomt und Analytiker gehen davon aus, dass der Industriezweig der sogenannten generativen Fertigungsverfahren zu einer Multi-Milliarden-Dollar-Industrie wächst. Hersteller und Designer nutzen den 3D-Druck heute schon gerne, um Prototypen eines Modells zu erstellen, das später in die Massenproduktion geht.
Handy als Spionagewerkzeug
Doch Wenyao Xu von der University at Buffalo und seine Kollegen haben nun entdeckt, dass schon simples Smartphone-Zubehör reicht, um sensible Daten des 3D-Druckers auszuspionieren. „Viele Firmen setzen auf 3D-Druck um ihren Betrieb zu revolutionieren“ so Xu. „Aber sie sind unwissend, was die Sicherheit der Drucker angeht und inwieweit die Daten und damit das geistige Eigentum geschützt sind“.
Anders als die meisten Hacker haben die Forscher für ihre Spionage keine Cyberattacke simuliert. Dagegen sind nämlich viele 3D-Drucker durch Verschlüsselungen oder Wasserzeichen geschützt. Stattdessen programmierten sie einen standardmäßig eingebauten Smartphone-Sensor so um, dass er den Drucker belauscht.