Rätselhafter Elektronenschwund: Forscher haben ein jahrzehntealtes Rätsel des Van-Allen-Gürtels gelöst. Denn sie haben endlich herausgefunden, wohin die schnellen Elektronen dieser Strahlengürtel bei einem Sonnensturm verschwinden. Das überraschende Ergebnis: Beide bisher konkurrierenden Theorien haben Recht – eine gilt für langsame, die andere für ultraschnelle Elektronen, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature Communications“ berichten.
Sie sind unser lebensrettender Schutzschild: Das Magnetfeld der Erde und die Van-Allen-Gürtel schirmen uns vor einem Großteil der energiereichen Strahlung und Teilchen aus dem All ab. Selbst bei einem Sonnensturm sorgen sie dafür, dass ein Großteil davon abgefangen wird. Dafür allerdings rasen dann in den Van-Allen-Gürteln der Erde extrem schnelle Elektronen wie in einem gewaltigen Ring um die Erde.
Rätsel der „Drop-Outs“
Ein Phänomen jedoch gibt Forschern schon seit Jahrzehnten Rätsel auf: die sogenannten „Drop-Outs“. Trifft ein starker Sonnensturm die Erde, kann es vorübergehend zu einem dramatischen Schwund der ultraschnellen Elektronen im Van-Allen-Gürtel kommen. Ihre Dichte sinkt dabei innerhalb von einer Stunde um das Tausendfache.
Aber warum? Bisher gab es dazu zwei sich widersprechende Theorien. Nach einer davon sorgen gewaltige elektromagnetische Wellen im Strahlengürtel dafür, dass die Elektronen nach unten in die Erdatmosphäre hin abgelenkt werden. Die konkurrierende Theorie geht davon aus, dass die Elektronen nicht nach unten, sondern nach oben abgelenkt werden und ins Weltall verschwinden.