Stressverursacher Einsamkeit: Für junge Frauen könnte Einsamkeit mehr Stress bedeuten als für Männer. Das legen Versuche an Mäusen nahe. Denn während junge Weibchen auf soziale Isolation mit Stress reagierten, zeigten ihre männlichen Artgenossen keine Auffälligkeiten. Bei physischem Stress, wie dem Schwimmen, reagierten dagegen beide Geschlechter gleich.
Stress ist ungesund, beeinträchtigt das Gedächtnis und kann sogar zu Unfruchtbarkeit bei Frauen führen. Es sprechen also einige Gründe dafür, unser Stresslevel zu reduzieren. Eine Möglichkeit des Stressabbaus ist dabei die soziale Interaktion mit anderen Menschen. Das genaue Gegenteil passiert dagegen, wenn uns dieses soziale Netzwerk fehlt. Denn auch soziale Isolation kann eine Quelle von Stress sein.
Aber nicht jeder reagiert auf Einsamkeit gleich stark: „Jüngste Forschung deutet darauf hin, dass junge Mädchen sensibler auf sozialen Stress reagieren als Jungen“, erklärt Jaideep Bains von der University of Calgary. „Das könnte bedeuten, dass soziale Netzwerke für Frauen allgemein wichtiger sind“. Wie sich Isolation und Einsamkeit auf beide Geschlechter und deren Stressmerkmale auswirken, haben er und seine Kollegen nun untersucht.
Einsame Mäuse
Für ihre Tests untersuchten die Forscher junge Mäuse, die seit ihrer Geburt in Gruppen mit Artgenossen des jeweils gleichen Geschlechts lebten. Einige dieser Mäuse durften weiterhin in ihrer Gruppe bleiben, andere wurden paarweise, jeweils ein Männchen und ein Weibchen, zusammengesetzt. Mäuse einer dritten Gruppe wurden jedoch für 16 bis 18 Stunden komplett von ihren Wurfgeschwistern isoliert.