Spiegel zur Seele: Die Augenpartie von Pferden könnte ihren Gemütszustand wiederspiegeln. Ihre Falten über dem Auge geben uns nämlich Hinweise, ob die Tiere glücklich oder traurig sein könnten. Denn je nach Stimmung verändert sich die Form der Augenfalten, wie Forscher entdeckt haben. Damit reagieren die Tiere ähnlich wie der Mensch – auch wir zeigen Angst oder Traurigkeit, indem wir die Augenbrauen bewegen.
Pferde sind für den Menschen oft treue Begleiter. Eine gute Kommunikation zwischen Mensch und Tier könnte daher für das Wohlbefinden beider Seiten von Vorteil sein. Und tatsächlich zeigen auch schon viele Versuche, wie gut die Verständigung funktionieren kann. So schafften es Forscher beispielsweise Pferden beizubringen, wie sie ihre Bedürfnisse mitteilen können. In Tests forderten die Tiere daraufhin Decken ein, wenn ihnen kalt war. Andere Versuche haben gezeigt, dass Pferde den Gesichtsausdruck des Menschen interpretieren können. Sie erkennen also unsere Mimik.
Doch wie sieht das umgekehrt aus – wie gut können wir einschätzen, wann ein Pferd glücklich oder traurig ist? Extremere Emotionen wie Angst oder Furcht können wir relativ gut bei den Tieren erkennen. Etwas schwieriger wird das hingegen bei dem allgemeinen Gemütszustand des Pferdes: Fühlt es sich gerade wohl oder nicht?
Was zeigen Sorgenfalten?
Sara Hintze von der Universität Bern und ihre Kollegen haben für ihre Studie die sogenannten Sorgenfalten der Pferde genauer untersucht. Diese Falten über dem Auge gelten unter Pferdekennern schon länger als Anzeiger für Stress oder Unwohlsein der Pferde. Außerdem ist bekannt, dass Schmerzen die Ausprägung der Augenfalten verstärken.