Stellares Dreierpack: Zum ersten Mal sind Astronomen Zeugen einer gleich dreifachen Sternengeburt geworden. Eine Staubscheibe um einen Sternenembryo spaltete sich nachträglich auf und bildete so drei nahe beieinander liegende Protosterne. Schon länger galt diese Aufspaltung als einer der beiden Wege, auf denen Doppel- oder Dreifachsysteme entstehen können, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichten. Jetzt konnte sie erstmals beobachtet werden.
Unsere Sonne ist als Einzelstern eher eine Ausnahme als die Regel. Denn die meisten Sterne im Kosmos haben mindestens einen stellaren Begleiter. Kürzlich entdeckten Astronomen sogar ein exotisches Fünffach-Sternsystem. Wie aber kommt es zu solchen stellaren Mehrlingen?
Getrennter Kollaps oder zerfallene Scheibe?
Gängiger Annahme nach kann dies auf zwei Wegen geschehen: Durch Turbulenzen können Staub und Gas einer Sternenwiege fragmentieren und es bilden sich mehrere Dichtezenten, die unter ihrer eigenen Schwerkraft kollabieren. Für diese Form der Sternbildung haben Astronomen bereits einige Beispiele entdeckt.
Bei der zweiten Möglichkeit bildet sich in der Sternenwiege zunächst nur eine rotierende Staub- und Gasscheibe um einen Sternenembryo. Erst nachträglich wird diese Scheibe dann zerrissen und es bilden sich darin zusätzliche Protosterne. Gängiger Annahme nach resultiert diese „Geburtsmethode“ in relativ eng stehenden Doppel- oder Dreifachsternen. Beobachtet wurde sie aber noch nie – bis jetzt.