Fliegender Rekord: Der Mauersegler vollbringt eine erstaunliche Leistung. Denn er bleibt von Beginn seines Zugs nach Süden bis zur Rückkehr ins Brutgebiet nahezu pausenlos in der Luft. Sensordaten belegen, dass einige dieser Vögel während dieser zehn Monate kein einziges Mal landen. Sie jagen Insekten im Flug und schlafen sogar in der Luft – wahrscheinlich während langer Gleitphasen in der Morgen- und Abenddämmerung.
Zugvögel legen bei ihrem Zug ins Winterquartier hunderte oder sogar tausende von Kilometern zurück und vollbringen dabei wahre Wunderleistungen. So überfliegt eine winzige nordamerikanische Grasmückenart alljährlich den Atlantik in einem dreitägigen Nonstopflug, der Alpensegler kann sogar sieben Monate lang nahezu pausenlos in der Luft bleiben. Das Clou dabei: Viele Vögel können im Flug schlafen.
Jetzt haben Anders Hedenström und seine Kollegen von der Universität Lund einen neuen Rekordhalter unter den gefiederten Dauerfliegern ausgemacht: den Mauersegler. Für ihre Studie hatten sie 19 Mauerseglern vor deren Flug ins Winterquartier winzige Sensorpakete auf den Rücken geschnallt. Diese Mini-Rucksäcke zeichneten die Position der Vögel mittels GPS auf und registrierten Licht und Beschleunigung.
Zehn Monate lang nicht gelandet
Als die Biologen diese Datenlogger auswerteten, zeigte sich Überraschendes: Nachdem die Mauersegler ihr Brutgebiet in Schweden verlassen hatten, waren sie zehn Monate lang nahezu ununterbrochen in der Luft geblieben. Selbst in ihrem Winterquartier in den zentralafrikanischen Regenwäldern hielten sie sich kaum auf dem Boden auf.