Von wegen passiv: Biologen haben zwei Schneckenarten entdeckt, die sich auf ungewöhnliche Weise gegen Angreifer wehren. Statt sich in ihr Schneckenhaus zurückzuziehen, gehen die Mollusken in die Offensive: Sie schlagen mit ihrem Haus nach dem Angreifer und versuchen ihn so zu verscheuchen. Zumindest gegen gefräßige Käfer funktioniert diese Strategie ganz gut, wie die Forscher im Fachmagazin „Scientific Reports“ berichten.
Schnecken sind durchaus spannende Tiere, auch wenn man ihnen dies nicht ansieht. So sind die Weichtiere bekannt für ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Umweltgiften oder ihre bizarren Sexualpraktiken, bei denen sie ihrem Partner eine Spritze zwischen die Augen rammen oder sie einen nachwachsenden Einwegpenis nutzen.
Überraschende Ausnahme
Im Kampf gegen einen Fressfeind jedoch sind die Schnecken weniger rabiat: Werden sie angegriffen, ziehen sich die meisten Landschnecken in ihr schützendes Haus zurück. Doch es gibt offenbar skurrile Ausnahmen, wie Yuta Morii von der Universität Hokkaido und seine Kollegen durch Zufall entdeckten.
Für ihre Studie hatten sie Schnecken der Gattung Karaftohelix auf der Insel Hokkaido und im Osten Russlands untersucht und verglichen. Im Rahmen ihrer Untersuchung testeten die Forscher auch, wie sich verschiedene Karaftohelix-Arten verhielten, wenn sie mit einer Pinzette gestupst oder von einem Laufkäfer angegriffen wurden – einem ihrer häufigsten Fressfeinde.