Intelligente Fassade: Künftig könnten Heizungen und Klimaanalgen überflüssig werden. Denn Forscher haben intelligente Fassaden und Fenster entwickelt, die den Wärmefluss im Inneren wie von selbst regulieren. Der Clou daran: Feinste Kanälchen im Glas, in denen eine Flüssigkeit für Kühlung oder Hitze sorgt. In wenigen Wochen werden erste Gebäude testhalber mit diesen energiesparenden und intelligenten Fassaden ausgestattet.
Heizung und Kühlung von Gebäuden sind oft echte Energiefresser. Bis zu 85 Prozent der verbrauchten Energie werden für warmes Wasser und angenehm temperierte Räume verbraucht. Vor allem in den Ballungsräumen in dabei oft die Kühlung bei Sommerhitze das Problem – eines, das angesichts des Klimawandels künftig noch dringlicher wird.
Weltweit suchen Forscher daher nach Methoden und Materialien, die Klimatisierung von Gebäuden energiesparender und klimafreundlicher zu machen. Die Konzepte reichen von Fenstern, die ihre Transparenz und Reflexion ans Wetter anpassen über Wärmepumpen bis hin zur Vegetation als Klimahelfer.
Kanälchen im Fensterglas
Eine neue Varianten intelligenter Fassaden und Fenster haben nun Forscher der Universität Jena entwickelt. „Die grundlegende Idee besteht darin, Gebäude in eine sehr dünne, flüssige Hülle zu kleiden“, erläutert der Glaschemiker Lothar Wondraczek das Prinzip. Diese Hülle besteht aus Glasmodulen von der Dicke einer normalen Fensterscheibe, in die dünne Kanäle eingebettet sind.