Gruselig: Unser Fernseher kann für uns unhörbar mit unserem Smartphone kommunizieren – und dieses zu einem Spion im eigenen Heim machen. Dieses Audiotracking mittels Ultraschall wird eingesetzt, um beispielsweise auszuspionieren, welche Werbung wir sehen. Bisher gab es gegen diese akustischen Cookies keine Blockademöglichkeit, jetzt jedoch arbeiten Forscher an einer App, die dieses unbemerkte Ausspionieren enttarnt und blockiert.
Smarte Fernseher und die permanente Vernetzung mobiler Endgeräte eröffnen Internetfirmen neue Zugriffsmöglichkeiten. Zum Beispiel kann ein Fernseher während eines Werbespots Ultraschallsignale aussenden, die Handys und andere mobile Endgeräte in der Umgebung mittels Mikrophon aufnehmen. Das Handy dekodiert diese akustischen Cookies und sendet dann über das Internet Informationen an die Signalurheber zurück.
Tracking über mehrere Geräte hinweg
Durch dieses sogenannte „Cross-device-tracking“ kann das Nutzerverhalten über mehrere Geräte hinweg verfolgt werden. So kann etwa festgestellt werden, dass der Fernseher und das Mobilgerät derselben Person gehören und welche Werbung gerade gesehen wird. Auch der aktuelle Standort und welche Personen gerade in der Nähe sind, kann durch Kommunikation mit deren Handys erkannt werden.
Das Ganze funktioniert damit ähnlich wie das Tracking per Cookies im Internet, aber über mehrere Geräte hinweg und ohne unser Wissen. „Akustisches Tracking ist besonders gefährlich – und attraktiv für Contentprovider, weil die Userinnen und User davon nichts mitbekommen und über mehrere Geräte hinweg verfolgt werden können“, erklärt IT-Experte Matthias Zeppelzauer von der Fachhochschule St. Pölten. Ziel der Aktion ist es, akkuratere Benutzerprofile für zielgerichtete Werbung und die Filterung von Internetinhalten zu erstellen.