Warnende Vorzeichen: Der Supervulkan Campi Flegrei bei Neapel wird zunehmend aktiver. Ein vermehrter Ausstoß von Wasserdampf und steigende Temperaturen im Untergrund könnten sogar auf eine drohende Eruption hindeuten, warnen Forscher im Fachmagazin „Nature Communications“. Geophysikalische Modelle legen nahe, dass sich die vulkanische Gasentwicklung im Untergrund einem kritischen Ausgasungsdruck nähert.
Die Campi Flegrei, die Phlegräischen Felder in der Nähe von Neapel, gehören zu den schlafenden Riesen – den Supervulkanen. Als dieses Vulkangebiet vor knapp 40.000 Jahren ausbrach, überzog die Eruption halb Europa mit Asche und Rauch. Der folgende vulkanische Winter könnte sogar zum Aussterben der Neandertaler beigetragen haben.
Vermehrte Aktivität
Die Campi Flegrei sind bis heute aktiv: Auf einer Fläche von rund 150 Quadratkilometern zeugen heiße Quellen und Gasaustritte davon, dass im Untergrund noch immer heißes Magma strömt. Der letzte größere Ausbruch aus einem der 50 Schlote ereignete sich im Jahr 1538. Danach blieb es lange ruhig – bis jetzt. Seit 2005 hebt sich der Untergrund über dem Supervulkan wieder, Erdbeben und ein verstärkter Gasausstoß an den Fumarolen und heißen Quellen spricht für verstärkte Aktivität im Untergrund.
„Doch es ist nicht klar, ob diese Unruhe tatsächlich in einer Eruption kulminieren wird und wann das der Fall sein könnte“, sagen Giovanni Chiodini von Vulkanologischen Nationalinstitut in Bologna und seine Kollegen. „Die Tatsache, dass eine halbe Million Menschen in der Nähe der Caldera lebt, macht die Situation besonders gravierend.“