Schreiben und Lesen im Picosekunden-Takt: Ein Computerspeicher aus Granatkristall hat neue Rekorde beim magnetischen Speichern von Daten erzielt. Ein Schreib-Lese-Vorgang dauert weniger als 20 Billionstel Sekunden und setzt noch dazu kaum Abwärme frei. Der Clou daran: Die Magnetisierung der Bits auf dem Granatkristall lässt sich durch einen gepulsten Laser ändern – und das ohne dass starke Hitze nötig ist, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichten.
Ob im PC oder in den Datenzentren der Cloud- und Streaminganbieter: Die meisten Daten werden heute noch immer auf magnetischen Festplatten gespeichert – dem „Arbeitspferd“ der Computerindustrie. Dabei ändert ein Schreibkopf mittels elektrischem Impuls die Magnetisierung winziger Plattenbereiche und erzeugt so Nullen oder Einsen. Der große Nachteil dabei: Diese Magnetspeicherung ist nicht die schnellste und produziert zudem viel Abwärme.
Schnell, aber heiß
Um dieses Problem zu lösen, experimentieren Forscher mit optisch schaltbaren Magnetspeichern. Bei diesen ersetzt ein gepulster Femtosekunden-Laser den Schreibkopf und beschleunigt so das Speichertempo erheblich.
Das Problem dabei: Damit die Bits ihre Magnetisierung ändern, müssen sie stark erhitzt werden – bis nahe an die Temperaturgrenze, die die Magnetisierung komplett aufhebt. Das wiederum macht die Speicher instabiler und fehleranfälliger, erzeugt viel Abwärme und bremst das Speichertempo herunter. Denn jeder Schreibvorgang muss warten, bis das benachbarte Bit ausreichend heruntergekühlt ist, sonst würde es sich mitändern.