Skurriler Fund: In Südafrika haben Paläontologen ein ungewöhnliches Fossil entdeckt. Sein Kopf ähnelt dem einer riesigen Schildkröte mit gewaltigen Hauern. Trotz dieses furchterregenden Aussehens war das rund 250 Millionen Jahre alte Reptil jedoch ein Pflanzenfresser und gehört zu frühen Vorfahren der Säugetiere. Die neu entdeckte Art, Bulbasaurus phylloxyron, füllt nun eine entscheidende Lücke in der Evolution dieser Tiergruppe.
Im Perm, vor rund 260 Millionen Jahren entwickelten sich Reptilien, die in manchem erstaunlich säugetierähnlich waren: Die Beine der Therapsiden waren nicht mehr seitlich abgespreizt wie bei frühen Echsen, am Hals und im Lendenbereich besaßen sie keine Rippen mehr. Einige von ihnen trugen schon ein Fell und bauten sogar komplexe Wohnhöhlen wie heute die Erdmännchen. Tatsächlich entwickelten sich aus den Nachfahren dieser Tiergruppe später die Säugetiere.
Auch die eher seltsam anmutenden Dicynodontier gehörten zu dieser damals fortschrittlichen Tiergruppe. „Dicynodontier sind äußerst merkwürdig aussehende Tiere mit Schildkröten-ähnlichen Hornschnäbeln, Hauern und einem gedrungenen Körper, der an ein Schwein erinnert“, erläutert Christian Kammerer vom Museum für Naturkunde Berlin. „Heute gibt es keine vergleichbaren Tiere mehr, aber sie waren die erfolgreichsten Pflanzenfresser ihrer Zeit.“
Ungewöhnlich große Hauer
Inmitten anderer Fossilien aus dem Karoo-Becken in Südafrika haben nun Kammerer und seine Kollegen nun ein besonders ungewöhnliches Exemplar dieser ohnehin schon skurrilen Tiere entdeckt.