Viel Abfall, wenig Entsorgungsmöglichkeiten: In vielen Bundesländern sind die Mülldeponien so gut wie voll – alternative Entsorgungsstätten aber nicht in Sicht. Zu diesem Ergebnis kommen Reporter des Politikmagazins „Panorama 3“ im NDR Fernsehen. Demnach fehlen vielerorts absehbar Deponien für Bodenaushub, Bauschutt und mäßig belastete mineralische Abfälle. Das Problem: Etliche Länder halten deutlich weniger Kapazitäten vor, als ihnen eigentlich gesetzlich vorgeschrieben ist.
Wohin mit dem Müll? Die Antwort auf diese Frage ist eigentlich simpel: Abfälle gehören auf die Deponie. Von Hausmüll bis Bauschutt wird dort alles gelagert, was wir wegschmeißen – und das möglichst platzsparend und so umweltverträglich wie eben möglich. Doch das könnte in Deutschland schon bald nicht mehr möglich sein. Denn offenbar gibt es ein Problem mit den Entsorgungsanlagen: Ihre Kapazitäten reichen nicht aus.
Diesen Missstand hat nun eine Recherche des Politikmagazins „Panorama 3“ im NDR Fernsehen ans Licht gebracht. Demnach fehlen in einigen Bundesländern absehbar Deponien für Bodenaushub, Bauschutt und mäßig belastete mineralische Abfälle. Bereits in weniger als zehn Jahren sind die Mülldeponien der sogenannten Klasse I in vielen Ländern voll – obwohl die Länder eigentlich Deponiekapazitäten für einen Prognosezeitraum von mindestens zehn Jahren vorhalten müssen.
Hamburg: Gar keine Deponie
Wie die Reporter berichten, könnten etwa die Deponien in Schleswig-Holstein bereits in fünf Jahren an ihre Grenzen kommen. Das Umweltministerium des Landes verweist auf Gutachter, die davon ausgehen, dass im nördlichsten Bundesland bereits im Jahr 2022 alle DK I-Deponien „erschöpft sein könnten, wenn kein neues Deponievolumen zusätzlich errichtet würden“. Im Stadtstaat Hamburg gibt es schon heute überhaupt keine Deponie.