Bald unterversorgt? Das lebenswichtige Spurenelement Selen wird weltweit immer rarer. Eine Studie zeigt, dass durch den Klimawandel der Anteil des Stoffes in den Böden sinkt. Bis zum Ende des Jahrhunderts sind demnach mehr als die Hälfte aller landwirtschaftlich genutzten Flächen von einem Selenverlust betroffen. Das könnte sich auf unsere Gesundheit auswirken.
Selen ist ein unverzichtbares Spurenelement, das wir über die Nahrung aufnehmen. Der Stoff geht vom Boden in Lebensmittel wie Getreide über und ist für unsere Gesundheit von großer Bedeutung. So fängt Selen durch seine antioxidative Wirkung freie Radikale ab und spielt damit eine wichtige Rolle für das Immunsystem. Zudem dient es dem Körper als Baustein für zahlreiche Eiweiße.
Jeder Mensch braucht deshalb eine gewisse Menge an Selen. Zwar kann ein Zuviel des Spurenelements auch schädlich sein. Wer zu wenig davon aufnimmt, läuft jedoch Gefahr, krank zu werden. Ein Mangel kann zum Beispiel eine Erkrankung des Herzmuskels zur Folge haben.
Deutsche Böden sind selenarm
Die Selenkonzentration im Boden hängt von Faktoren wie dem pH-Wert, der Sauerstoffverfügbarkeit sowie dem Anteil an Ton und organischem Kohlenstoff ab. In Europa sind die Böden vor allem in Deutschland, Dänemark, Schottland, Finnland und einigen Balkanländern selenarm. Das zeigen regionale Studien. Wie aber sieht es im Rest der Welt aus – und wie wird sich der Klimawandel künftig auf den Selengehalt und damit unsere Versorgung mit dem Spurenelement auswirken?