Mechanische Spinnen am Werk: Krabbelnde Roboter mit Druckerdüsen könnten die Konstruktion von Bauteilen für Autos oder Flugzeuge erleichtern. Die High-Tech-Maschinen arbeiten wie mobile 3D-Drucker. Schicht für Schicht können sie selbst Oberflächen komplexer Gebilde wie Schiffskörper gestalten. Dabei arbeiten mehrere Roboter in einer Gruppe arbeitsteilig zusammen – vollständig autonom.
In der Robotik werden gerne Tiere als Vorbild für Funktion und Design neuer Maschinen genommen. Dabei bedienen sich die Ingenieure über alle Tiergruppen hinweg und entwickelten bereits Roboter-Bienen, –Rochen, –Affen und vieles mehr. Das Unternehmen Siemens hat nun die nächste Schöpfung in der Reihe der Robo-Tiere vorgestellt: Spinnen-Roboter, die statt Seide ein schnell-härtendes Polymer absondern und damit Industriewerkstücke beschichten können.
Vom Computer in die reale Welt
Bereits im Januar 2014 krabbelten die ersten Robo-Spinnen herum – damals allerdings noch in der virtuellen Welt. Mittlerweile sind sie in der realen Welt angekommen. Die am PC entworfenen Bauteile der Roboter produzierten Livio Dalloro vom Siemens-Forschungszentrum in Princeton und sein Team mithilfe eines klassischen 3D-Druckers. Die zusammengebauten „Siemens-Spiders“, kurz SiSpis, sind dann selbst kleine mobile 3D-Drucker.
Mit einer Düse am Ende ihres Druckarms können die SiSpis Material schichtweise im Mikrometerbereich auf Oberflächen von Flugzeugrümpfen oder Schiffskörpern auftragen, ganz ähnlich wie es ein stationärer 3D-Drucker machen würde. Doch eine Robo-Spinne alleine ist nicht genug: Die Entwickler setzen auf den Vorteil der Gruppe. Sie haben die SiSpis so programmiert, dass sie arbeitsteilig zusammenarbeiten.