Nur drei Atomlagen dick: Aus „zweidimensionalen“ Schichten haben Forscher erstmals einen eigenständig funktionierenden Mikroprozessor hergestellt. Die mit Molybdändisulfid realisierten Prozessoren sind extrem flexibel und können viel kleiner produziert werden als herkömmliche integrierte Schaltkreise. Sie könnten daher die bald an ihre Grenzen stoßenden Silizium-Prozessoren ablösen.
Im Zeitalter von Computern und Smartphones sind Mikroprozessoren heute allgegenwärtig und werden ständig weiterentwickelt. Von Beginn an ist der Halbleiter Silizium das Material der Wahl, wenn es um deren Produktion geht. Doch im Zuge der fortschreitenden Miniaturisierung der Schaltkreise stößt dieser allmählich an seine physikalischen Grenzen.
Materialien, die nur aus wenigen Atomlagen bestehen, sogenannte 2D-Materialien, könnten nach Ansicht vieler Forscher die weitere Verbesserung der Prozessortechnologie in Zukunft sichern. Ein Kandidat dafür ist das Material Graphen. Doch bisher wurden damit nur einzelne digitale Bauelemente aus einigen wenigen Transistoren realisiert.

Alternative zu Silizium
Mit Molybdändisulfid (MoS2) haben Thomas Müller und sein Team von der Technischen Universität Wien nun einen anderen aussichtsreichen Kandidaten untersucht. Das Material zählt zu den Halbleitern, hat also ähnliche elektrische Eigenschaften wie das bisher gebräuchliche Silizium.