Exotische Schönheiten: Orchideen gedeihen bereits seit 50 Millionen Jahren auf unserem Planeten. Das belegt nun ein neu entdecktes Bernsteinfossil. Forscher fanden darin nicht nur ein konserviertes Insekt – sondern an dessen Hinterbein auch Pollenreste einer ausgestorbenen Orchideenart. Das Fossil ist damit der älteste Beleg für die Existenz der Blumen und ein wichtiges Puzzlestück, um die Evolution dieser ungewöhnlich artenreichen Pflanzenfamilie zu verstehen.
Schon Darwin gab sich als Liebhaber von Orchideen zu erkennen und auch heute sind die exotischen Schönheiten bei vielen Pflanzenfreunden beliebt. Ob groß oder klein, ob einfarbig oder fein gemustert: Sich für seinen Favoriten unter diesen „Königinnen der Blumen“ zu entscheiden, fällt dabei gar nicht so leicht. Schließlich ist die Orchideenfamilie mit rund 28.000 bekannten Arten ungewöhnlich vielfältig.
Der Artenreichtum der Orchideen hat sich im Laufe einer langen Evolutionsgeschichte herausgebildet. Doch Forscher beginnen diese Geschichte erst langsam zu verstehen: „Bis vor einigen Jahren wussten wir praktisch nichts über urzeitliche Orchideen, weil es keine erhaltenen Fossilien gab“, sagt George Poinar von der Oregon State University in Corvallis. Jüngst zeigte ein Fund aus der Dominkanischen Republik jedoch, dass die Pflanzen seit mindestens 20 bis 30 Millionen Jahren auf unserem Planeten gedeihen.

Pollen im Bernstein
Eine neue Entdeckung datiert die Anfänge der Orchideen jetzt sogar noch weiter zurück. Den entscheidenden Hinweis lieferte dabei ein Insekt, das zu Lebzeiten fleißig den Blütenstaub der Pflanzen verteilte: eine in Bernstein eingeschlossene Trauermücke. An deren Hinterbein fanden Poinar und seine Kollegen Pollenreste einer ausgestorbenen Orchideenspezies, die sie Succinanthera baltica tauften.