52 Gene – mindestens: Unsere Intelligenz beruht auf unzähligen Genfaktoren, statt auf nur einem oder einigen wenigen Genen. Das bestätigt die bisher umfassendste Großfahndung nach Intelligenzgenen im menschlichen Erbgut. Sie identifizierte 52 Gene mit Einfluss auf unsere geistigen Leistungen. Doch selbst diese Gene bestimmen nur knapp fünf Prozent unserer Intelligenz, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature Neuroscience“ berichten. Ein genetischer IQ-Test droht daher wohl auch in Zukunft nicht.
Was bestimmt, wie intelligent ein Mensch wird? Sind es die Gene, die Umwelt oder doch beides? Nachdem jahrzehntelang darüber gestritten wurde, welche Faktoren den größeren Anteil an unserer Intelligenz haben, scheint sich nun die Vererbung als wichtigster Einflussfaktor durchzusetzen. Nach neueren Schätzungen könnten bei Erwachsenen sogar rund 80 Prozent der geistigen Leistungsfähigkeit auf die Gene zurückgehen.
Großfahndung im Erbgut
Aber auf welche? Klar schien bisher nur, dass es das eine entscheidende Intelligenzgen wohl nicht gibt. Jetzt haben Danielle Posthuma von der Freien Universität Amsterdam und ihre Kollegen erstmals schlüssige Beweise dafür geliefert, dass unsere Intelligenz durch das Zusammenwirken unzähliger verschiedener genetischer Faktoren geprägt wird.
Für ihre Studie verglichen die Forscher das Erbgut von gut 78.000 Kindern und Erwachsenen europäischer Abstammung. Alle Teilnehmer hatten zuvor an Intelligenztests teilgenommen. Die Forscher fahndeten nun nach DNA-Abschnitten und Genen, die beispielsweise bei Individuen hohe Intelligenz besonders häufig auftraten.