Lichtwandler der Tiefe: Biologen haben herausgefunden, warum viele Korallen in größerer Wassertiefe leuchten. Ihre Fluoreszenz hilft ihnen dabei, das wenige Licht in diesen Tiefen optimaler auszunutzen. Dafür wandeln die Leuchtproteine das bläuliche Dämmerlicht im Wasser in orangene Wellenlängen um. Diese dringen tiefer in die Gewebe der Korallen ein und versorgen so die symbiontischen Algen mit Licht.
Sie schimmern grünlich, rötlich oder sogar bunt: Viele Korallen tropischer Flachwasserriffe fluoreszieren, Sonnenlicht auf sie fällt. Verantwortlich dafür sind Fluoreszenz-Proteine, die durch den UV-Anteil des Lichts angeregt werden und dann ihrerseits Licht abgeben. Für die oft starker Sonnenstrahlung ausgesetzten Korallen ist dieser Leuchteffekt eine Art Puffer gegen zu viel Licht.
Umso erstaunter waren jedoch Forscher vor einigen Jahren, als sie solche Leuchtkorallen auch im Roten Meer entdeckten – in mehr als 50 Metern Wassertiefe. Für Jörg Wiedenmann von der University of Southampton und seine Kollegen war klar: Als Sonnenschutz kann die Fluoreszenz in diesen schummrigen Tiefe eher nicht dienen.
Rätselhaftes Leuchten in der Tiefe
Aber warum leuchten diese Korallen trotzdem? Um das herauszufinden, haben Wiedenmann und seine Kollegen nun vier Korallenarten aus größerer Tiefe gezielt untersucht. Sie analysierten dafür zunächst die Fluoreszenzproteine der Tiere und testen, welche Wellenlänge des Lichts diese absorbierten und wieder abgaben.