Skurriler Effekt: Ein auf dem Kopf stehendes Gesicht erscheint uns schöner als seine aufrechte Version. Und auch das auf die Seite gekippte Portrait bekommt unbewusst einen Attraktivitätsbonus, wie ein Experiment belegt. Der Grund für überraschenden Effekt Stimmt die Orientierung nicht, kann unser Gehirn das Gesehene schlechter mit internen „Schablonen“ vergleichen. Negative Abweichungen übersieht es daher eher.
Gesichter zu erkennen und in ihnen lesen zu können, ist für uns Menschen fundamental wichtig. Denn durch sie erkennen wir Menschen wieder, erfassen ihre emotionale Stimmung und können selbst bei fremden Personen das Alter, Geschlecht und weitere erste Eindrücke ablesen. Selbst Charakterzüge wie Ehrlichkeit, Egoismus oder Aggression meinen wir am Gesicht erkennen zu können – ein Effekt, der unser Sozialverhalten und sogar Wahlen beeinflussen kann.
Allerdings: Wie wir ein Gesicht wahrnehmen, ist alles andere als objektiv. Stattdessen beeinflussen unsere Erwartungen, Vorerfahrungen und auch die Bekanntheit der Person, ob wir unseren Gegenüber für attraktiv, fröhlich oder bedrohlich halten.
Drehung steigert Attraktivität
Einen weiteren Einflussfaktor haben nun Helmut Leder und seine Kollegen von der Universität Wien entdeckt. Für ihre Studie zeigten sie ihren Versuchspersonen Bilder von Männer- und Frauengesichtern. Die Portraits wurden jedoch nur teilweise richtig herum präsentiert. Einige Bilder waren um 90 Grad, andere um 180 Grad gedreht – sie standen Kopf. Aufgabe der Teilnehmer war es., die Attraktivität und Schönheit der Gesichter zu bewerten.