Gleichtakt der Wellen: Wenn wir uns mit jemandem unterhalten, verbindet uns dies nicht nur auf der bewussten Ebene. Die Kommunikation synchronisiert auch unsere Gehirnwellen, wie ein Experiment enthüllt. In mehreren Frequenzen gleicht sich die Hirnaktivität der Gesprächspartner aneinander an – und dies mehr, als nur durch das bloße Hören oder Sprechen erklärbar wäre, wie die Forscher im Fachmagazin „Scientific Reports“ berichten.
Sprache ist für uns Menschen eines der wichtigsten Mittel zur Kommunikation. Entsprechend komplex ist das Muster der Hirnareale, die bei der Verarbeitung und Erzeugung der Sprache aktiv werden. Studien zeigen zudem, dass wir Sprache immer dann am besten verstehen, wenn unsere Gehirnwellen im Takt des gehörten Schalls schwingen.
Dialog mit Elektrodenkappe
Doch wie ist das bei einem Gespräch? Lässt sich am Gehirn ablesen, wie gut der verbale Austausch mit einem Gegenüber funktioniert? Das haben Alejandro Pérez und seine Kollegen vom Baskischen Zentrum für Kognition, Gehirn und Sprache in einem Experiment getestet. Dafür bekamen jeweils zwei Männer oder zwei Frauen die Aufgabe, sich durch einen Sichtschutz hindurch zu unterhalten.
Als Dialoghilfe bekamen die Probanden Fragen über die Themen Sport, Filme, Tiere, Reise und Musikvorlieben, die sie ihrem jeweiligen Gegenüber stellen sollten. Sie wurden zudem angewiesen, möglichst intensiv zuzuhören und sich die Antworten zu merken, weil diese später abgefragt werden würden. Während des Dialogs leitete die Forscher die Hirnwellen der Probanden mittels Elektroenzephalografie (EEG) ab.