Um die halbe Welt geweht: Der Rauch aus den heftigen Waldbränden in Kanada kommt sogar bis zu uns nach Europa. Das belegen LIDAR-Messungen an Stationen in Deutschland, Tschechien und Griechenland. Sie registrieren seit Tagen vermehrt Schwebteilchen in der Atmosphäre, die wahrscheinlich von den kanadischen Bränden stammen. Günstige Luftströmungen haben diese Rauchpartikel in der oberen Atmosphäre über die Arktis nach Europa geweht, so die Forscher.
In Kanada brennen die Wälder: Allein in British Columbia stehen Waldflächen von der doppelten Größe des Saarlands in Flammen. Sie sind mit einer Ausdehnung von fast 500.00 Hektar die größten, die jemals dort beobachtet wurden. Aber auch in anderen Teilen Kanadas gab es in diesem Sommer ungewöhnlich viele Feuer. Das Jahr 2017 gilt schon jetzt als die schlimmste Waldbrandsaison aller Zeiten in Kanada.
Staubschicht in zwölf Kilometern Höhe
Wie sich jetzt zeigt, reichen die Auswirkungen dieser gewaltigen Brände sogar bis nach Europa – einmal halb um den Globus herum. Luftmessungen haben in den letzten Tagen an Stationen in Deutschland, Tschechien und Griechenland anomal hohe Schwebstoffdichten gemessen, wie Forscher des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) berichten.
Ermittelt wurde dies mittels LIDAR – der lasergestützten Messung von Partikeldichten in der Atmosphäre. Vor allem in einer Höhe von zwölf bis 17 Kilometern über der Erdoberfläche registrierten die Laser eine ungewöhnliche Staubschicht. Aus ihrer Höhe und dem erst kürzlichen Auftreten schließen die Forscher, dass es sich dabei um Rauchpartikel der kanadischen Brände handeln könnte.