Verblüffend variabel: Astronomen ist es erstmals gelungen, die Helligkeitsschwankungen des Siebengestirns genauer zu beobachten. Dabei zeigte sich, dass sechs der sieben hellsten Sterne in den Plejaden erstaunlich unterschiedlich pulsieren: Einige oszillieren sehr schnell, andere zeigen eher langsame Pulse. Besonders überraschend war der Stern Maia: Er gehört gar nicht in die ursprünglich eigens für ihn geschaffene Klasse der veränderlichen Sterne.
Das Siebengestirn galt wahrscheinlich schon in der Steinzeit als wichtiger Kalender-Anzeiger am Himmel. Denn der Aufgang dieses offenen Sternhaufens im Sternbild Stier markierte vor Jahrtausenden den Frühlingsbeginn. Auch auf der bronzezeitlichen Himmelsscheibe von Nebra könnte die Plejaden dargestellt sein. Heute weiß man, dass die Plejaden mehr als 1.000 Sterne umfassen, doch mit bloßem Auge sichtbar sind nur die sieben hellsten.
Kepler-Teleskop kartiert Plejaden
Dieses Siebengestirn hat eine Besonderheit: Fast alle seine Sterne gehören zu den veränderlichen Sternen der B-Klasse. Ihre Helligkeit schwankt. Doch die genaue Frequenz und Amplitude ließ sich bisher nur schwer ermitteln, weil die Sterne so hell sind, dass sie die meisten sensiblen Teleskop-Optiken schlicht überstrahlen.
Eine Lösung dafür haben nun Tim White von der Universität Aarhus und sein Team gefunden. Sie visierten die Plejaden mit dem Kepler-Weltraumteleskop an und werteten nicht die übersättigten Pixel des Bildsensors, sondern die Veränderungen der unmittelbar benachbarten Pixel aus. „Dadurch können wir die relativen Veränderungen der Helligkeit dieser Sterne erfassen“, erklärt White. Er und seine Kollegen tauften ihre neue Methode Halo-Photometrie.