Nicht nur bei Heuschnupfen wirksam: Eine Hyposensibilisierung könnte auch bei Erdnuss-Allergien helfen. Eine Langzeitstudie mit allergischen Kindern zeigt: Mithilfe einer oral verabreichten Immuntherapie lässt sich die Allergie bei vielen Patienten erfolgreich unterdrücken – und zwar dauerhaft. So war ein Großteil der Kinder auch vier Jahre nach Therapieende noch allergiefrei. Bestätigen sich die Ergebnisse in weiteren Untersuchungen, könnte die lästige Nahrungsallergie künftig heilbar sein.
Zwischen einem und drei Prozent aller Kinder in Westeuropa und den USA sind heute gegen Erdnüsse allergisch – doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren. Warum Allergien wie diese zunehmen, ist bisher unklar. Diskutiert werden ernährungsbedingte Veränderungen der Darmflora, der Einfluss von Antibiotika und Umweltfaktoren wie Feinstaub oder Weichmacher.
Gewöhnung an Allergene
Während man Allergenen wie Pollen und Hausstaubmilben nur schwer aus dem Weg gehen kann, lässt sich der Kontakt zu allergieauslösenden Nahrungsmitteln relativ leicht vermeiden. Unter anderem aus diesem Grund gehört die Hyposensibilisierung bei solchen Allergien bisher nicht zur routinemäßigen Behandlung und wurde auch in der Forschung lange Zeit nicht näher untersucht.
Inzwischen mehren sich jedoch die Hinweise darauf, dass das Verfahren bei Nahrungsmittelallergien ebenso erfolgsversprechend sein könnte wie bei der Behandlung von Heuschnupfen und Co. So zeigen Studien, dass das Immunsystem etwa an in Erdnüssen enthaltene Allergene gewöhnt werden kann. Auf diese Weise kann der Kontakt mit den Nüssen einer Allergie nicht nur vorbeugen, sondern offenbar auch bei einer bereits entwickelten Allergie helfen. Unklar war bislang allerdings, ob dieser Effekt langfristig wirkt.