Spektakulärer Fund: In einer alten Tongrube in Niedersachen haben Fossiliensammler die Relikte eines 130 Millionen Jahre alten Meeressauriers entdeckt. Der acht Meter lange Plesiosaurier besaß einen extrem langen Hals und zu Paddeln umgewandelte Beine. Er lebte wahrscheinlich räuberisch und bewohnte das flache Kreidezeitmeer, dass zu jener Zeit die Region im heutigen Norden Deutschlands bedeckte.
Wenn es um Fundorte von Saurierfossilien geht, gilt Deutschland landläufig nicht gerade als Eldorado – doch das täuscht. Auch hierzulande lebten vor Millionen von Jahren sowohl Dinos als auch Meeressaurier. So wurden in Münchehagen ei Hannover gleich mehrere Dinosaurierfährten entdeckt, im westfälischen Höxter fanden Paläontologen das fast vollständige Skelett eines vier Meter langen Plesiosauriers.
Fossilfund in einer Tongrube
Wie sich nun zeigt, haben Fossiliensammler einen weiteren, noch größeren Vertreter dieser Meeressaurier-Gruppe in der ehemaligen Tongrube Moorberg bei Sarstedt in Niedersachsen gefunden. Die Sammler entdeckten die Überreste bereits 1934, diese blieben dann aber jahrzehntelang in den Archiven der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und des Landesmuseums Hannover.
Jetzt haben Paläontologen um Sven Sachs vom Naturkunde-Museum Bielefeld das Fossil mit modernsten Methoden näher analysiert und festgestellt: Das Saurierskelett ist mehr als 130 Millionen Jahre alt und gehört einer bisher unbekannten Art der Plesiosaurier an. Er wurde daher Lagenanectes richterae getauft – vom lateinischen Namen der Leine – Lagena – und nectes – „schwimmen“.