Überraschender Zusammenhang: Wenn in den Tropen ein Vulkan ausbricht, kann das im Folgejahr einen El Nino auslösen, wie eine Studie enthüllt. Denn das beim Ausbruch freigesetzte Schwefeldioxid verändert vor allem das Klima über Afrika und dem Westpazifik – und dies fördert die pazifische Klimaanomalie, die regelmäßig weltweit für Wetterkatastrophen sorgt. Wie die Forscher im Fachmagazin „Nature Communications“ berichten, könnte dieser Zusammenhang dabei helfen, El Nino-Ereignisse künftig besser als bisher vorherzusagen.
Die El Nino Southern Oscillation (ENSO) ist eine der prägenden Klimakapriolen unseres Planeten. Alle paar Jahre erwärmt sich der äquatoriale Pazifik ungewöhnlich stark und gleichzeitig schwächen sich die Passatwinde ab. Dadurch wird nicht nur die normalerweise kalte Meeresströmung vor Südamerika blockiert, auch großen Luftströmungen ändern sich. Die Folge sind Wetteranomalien in der gesamten Pazifikregion und teilweise sogar weltweit.
Das Problem: Bisher lässt sich ein El Nino nur schwer vorhersagen. Zwar sind erhöhte Meerestemperaturen im Frühjahr ein Indiz dafür, dass sich im Folgejahr ein El Nino entwickeln könnte. Was aber diese Klimakapriole konkret auslöst und welche externen Treiber es dafür gibt, ist bislang unklar.
Historische Eruptionen als Modellfall
Einer der möglichen Einflussfaktoren sind tropische Vulkanausbrüche: Sie können große Mengen an klimawirksamen Gasen in die Atmosphäre schleudern und so das regionale, aber auch globale Klima beeinflussen. Schon länger vermuten Forscher daher, dass ein solcher Ausbruch auch das Auftreten eines El Nino fördern oder aber hemmen könnte.