Der Arm einer Bronzestatue, eine rätselhafte Bronzescheibe und einige Menschenknochen: Taucher haben im antiken Schiffswrack von Antikythera weitere spannende Funde gemacht. Untersuchungen mit einem Metalldetektor deuten darauf hin, dass im Meeresboden noch mindestens sieben lebensgroße Bronzestatuen verborgen liegen – ein sehr seltener, kostbarer Schatz.
Vor mehr als 2.000 Jahren sank vor der griechischen Insel Antikythera einer der größten Frachter der Antike. Das gut 50 Meter lange Schiff war beladen mit Luxusgütern aus Kleinasien, die für wohlhabende Römer bestimmt waren. Im letzten Jahr entdeckten Taucher erstmals sogar ein Skelett im antiken Schiffswrack. Am spektakulärsten jedoch ist der Antikythera-Mechanismus, ein bronzenes Astronomie-Instrument, dessen Funktion bis heute nicht vollständig geklärt ist.
Ein bronzener Arm und sieben Statuen
Im September 2017 sind Archäologen des Antikythera-Projekts nun erneut zum Wrack hinabgetaucht – und haben weitere Funde gemacht. Besonders spannend ist der bronzene Arm einer lebensgroßen Männer-Statue, entdeckt unter einem halben Meter Sediment. Untersuchungen mit Metalldetektoren deuten darauf hin, dass in diesem Areal des Meeresgrunds mindestens sieben Bronzestatuen verborgen liegen könnten.
„Diese Entdeckung ist besonders aufregend“, erklärt Kenneth Lapatin vom Paul Getty Museum in Los Angeles. Bisher sind nur sehr wenige Bronzestatuen aus der Antike erhalten, weil die Bronze später oft für andere Kunstwerke wieder eingeschmolzen und wiederverwendet wurde. Die im Wrack von Antikythera liegenden Statuen sind allerdings heute unter tonnenschweren Steinblöcken vergraben, die bei einem Erdbeben im vierten Jahrhundert Teile des Wracks verschütteten. Wie sich die wertvollen Bronzefiguren bergen lassen, wird zurzeit noch überlegt.