Doppelte Katastrophe: Der Yellowstone-Supervulkan brach vor rund 630.000 Jahren gleich zweimal kurz hintereinander aus. Mit nur 170 Jahren Abstand überzog der Vulkan dabei weite Teile Nordamerikas mit Ascheregen. Das Ungewöhnliche dabei: Beide Male lösten die Eruptionen einen 80 Jahre andauernden vulkanischen Winter aus – das ist deutlich länger als es gängige Modelle für solche vulkanbedingten Abkühlungen vorhersagen.
Unter dem Yellowstone-Nationalpark in den USA liegt einer der größten Supervulkane der Erde – und er ist noch immer aktiv. Über einen Hotspot füllt heißes Magma aus dem Erdmantel die Magmakammern des Vulkans auf. In den letzten rund 17 Millionen Jahren hat dies bereits mehr als 140 Eruptionen dieses Supervulkans ausgelöst – mit verheerenden Folgen.
Eruptionsspuren am Meeresgrund
Überraschende Neuigkeiten zum letzten großen Ausbruch des Yellowstone-Vulkans haben nun Jim Kennett von der University of California in Santa Barbara und seine Kollegen aufgedeckt. Für ihre Studie hatten sie Ablagerungen im Meeresgrund vor der Küste Kaliforniens untersucht, die während dieser Eruption vor rund 630.000 Jahren entstanden sind.
Das Besondere daran: Die Sedimente in der Bucht von Santa Barbara liefern ein besonders klares Bild der zeitlichen Abfolge, weil sie kaum durch grabende oder bohrende Organismen durchwühlt wurden. Gleichzeitig enthalten die Ablagerungen viele Foraminiferen, deren Kalkschalen über ihre Isotopenzusammensetzung Rückschlüsse auf das damalige Klima erlauben. Den Forschern gelang es dadurch, die Vorgänge bei der Supervulkan-Eruption erstmals bis auf Jahrzehnte genau zu rekonstruieren.