Spannende Entdeckung: Unser Nachbarstern Proxima Centauri könnte mehr als nur einen Planeten besitzen. Darauf deuten Daten des ALMA-Observatoriums in Chile hin. Demnach existieren jenseits des Planeten Proxima Centauri b wahrscheinlich nicht nur drei Ringe aus Staub und Asteroiden. Eine kompakte Wärmequelle könnte zudem auf die Existenz eines beringten Planeten von der Größe des Saturn hindeuten.
Der Rote Zwerg Proxima Centauri liegt nur rund vier Lichtjahre von uns entfernt – er ist unser nächster stellarer Nachbar. Umso spannender war die Entdeckung eines potenziellen Erdzwillings um diesen nahen Stern im Jahr 2016. Denn aufgrund der relativ geringen Entfernung dieses Systems könnte dieser erdähnliche und möglicherweise sogar lebensfreundliche Planet der erste Exoplanet sein, den irdische Raumfahrer in der fernen Zukunft besuchen.
Wärmestrahlung mehrerer Staubringe
Doch wie sich nun zeigt, hat Proxima Centauri noch mehr zu bieten als nur den einen Planeten. Als Astronomen den Roten Zwerg mit dem ALMA-Observatorium in Chile beobachteten, registrierten sie einen Überschuss an Wärmestrahlung, der nicht vom Stern selbst kommen kann. Stattdessen deuten die Merkmale dieser thermischen Emission darauf hin, dass sie von ausgedehnten Staubringen im Orbit des Zwergsterns ausgehen.
Das Spannende daran: „Die Struktur und Dynamik solcher Staubgürtel kann wichtige Informationen über die Bildung und Entwicklung von Exoplanetensystemen liefern“, erklären Guillem Anglada vom Astrophysikalischen Institut Andalusiens in Granada und seine Kollegen. Denn in diesen Gürteln sammeln sich typischerweise Staub und Asteroiden, die bei der Planetenbildung übrig geblieben sind. Auch Kollisionen von Planeten können solche Ringe erzeugen.