Nach den Amphibien jetzt die Reptilien: Forscher haben auch bei Schlangen eine tödliche Pilzkrankheit entdeckt. Im Osten der USA sind bereits 23 Schlangenarten befallen, darunter drei Arten, die in Europa vorkommen. Das Bedrohliche daran: Der Erregerpilz scheint weder auf bestimmte Schlangengruppen noch auf spezielle Lebensräume oder Lebensweisen spezialisiert zu sein. Das macht ihn zu einer potenziellen Bedrohung für Schlangen weltweit, wie die Forscher im Fachmagazin „Science Advances“ berichten.
Immer mehr Tierarten sind von tödlichen Seuchen bedroht, die durch Pilze verursacht werden. So sorgt die Amphibienseuche Chytridiomykose für den Tod ganzer Populationen von Fröschen und Kröten. Ein eng verwandter Pilz grassiert seit kurzem bei uns in Europa und tötet Feuersalamander. Und in Nordamerika gehen massenhaft Fledermäuse am ebenfalls von Pilzen verursachten Weißnasen-Syndrom zugrunde.
Schon 23 Schlangenarten befallen – mindestens
Jetzt haben Frank Burbrink vom American Museum of Natural History in New York und seine Kollegen eine weitere Pilzseuche entdeckt – und eine weitere gefährdete Tiergruppe: die Schlangen. Der pathogene Pilz Ophidiomyces ophidiodiicola hat im Osten der USA bereits 23 Schlangenarten infiziert, darunter drei Arten, die auch bei uns in Europa vorkommen, wie die Wissenschaftler berichten.
Erstes Symptom der Pilzkrankheit sind geschwürartige Hautveränderungen an Kopf und Schnauze, aber auch an anderen Körperteilen. „Bei milden Fällen kann die Häutung offenbar noch gegen diese Pilzkrankheit helfen“, sagen die Forscher. Aber meist kommt es zu tödlichen Infektionen, hinzu kommen indirekte Todesfälle durch Verhaltensänderungen der Schlangen: Weil diese längere Zeit zum Häuten brauchen oder ihre alten Häute nicht mehr abstreifen können, werden sie leichte Beute für Fressfeinde.