Späte Nebenwirkung: Wenn schwangere Frauen Paracetamol oder Ibuprofen einnehmen, könnte dies langfristige Folgen für ihr Kind haben. Denn beide Schmerzmittel wirken sich offenbar negativ auf die spätere Fruchtbarkeit aus, wie Versuche mit Mäusen und Föten nahelegen. Demnach stören die Medikamente beim weiblichen Nachwuchs die Eizellentwicklung, bei männlichen Ungeborenen die Testosteronproduktion. Auch wenn die Ergebnisse erst noch bestätigt werden müssen, sollten Schwangere bei der Einnahme von Paracetamol und Ibuprofen daher äußerst vorsichtig sein.
Paracetamol und Ibuprofen gehören zu den beliebtesten frei verkäuflichen Schmerzmitteln. Doch die Medikamente sind nicht ohne: Schon bei geringer Überdosierung oder zu langer Einnahme können sie unter anderem Leber und Nieren schädigen, das Herzinfarktrisiko erhöhen oder Asthma und Allergien fördern.
Für Schwangere stellen die Medikamente eine zusätzliche Gefahr dar. So ist bekannt, dass Ibuprofen vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel Fehlbildungen beim Ungeborenen fördert. Aus diesem Grund darf das Mittel nur in den ersten zwei Trimestern eingenommen werden. Danach wird Frauen empfohlen, auf Paracetamol umzusteigen. Doch in letzter Zeit mehren sich die Hinweise darauf, dass auch Paracetamol mehr negative Folgen auf das Kind im Mutterleib hat als bisher angenommen – und dass Ibuprofen nicht erst in der letzten Phase der Schwangerschaft Schaden anrichten könnte.
Ibuprofen im Nabelschnurblut
Indizien dafür haben Séverine Mazaud-Guittot von der Universität Renne und ihre Kollegen bei Versuchen mit weiblichen Föten entdeckt. Sie verabreichten werdenden Müttern, die eine Abtreibung durchführen ließen, zwei bis vier Stunden vor der Operation 800 Milligramm Ibuprofen. Danach untersuchten sie, wie viel des Wirkstoffs in das Nabelschnurblut der sieben bis zwölf Wochen alten Ungeborenen gelangt war.