Wüste auf dem Vormarsch: Die Sahara wird immer größer. In den letzten knapp 100 Jahren ist die größte Wärmewüste der Erde um rund zehn Prozent gewachsen, wie Forscher ermittelt haben. Schuld daran sind zu zwei Dritteln natürliche Klimaschwankungen. Ein Drittel jedoch wird durch den Klimawandel verursacht – und der damit verbundene Prozess könnte auch andere subtropische Wüsten wachsen lassen, wie die Wissenschaftler im Fachmagazin „Journal of Climate“ berichten.
Die Sahara ist die größte Wüste der Erde – wenn man die eisigen Polargebiete ausnimmt. Die heute karge, trockene Wüste war jedoch nicht immer so lebensfeindlich: Noch vor rund 10.000 Jahren lag an ihrer Stelle eine grüne Savanne mit zahlreichen Flüssen. Erst ein Klimawechsel ließ die Sahara immer mehr austrocknen.
Natürliche Schwankungen vernebeln das Bild
Doch wie sieht es heute aus? Bisher war strittig, ob der Klimawandel die Sahara wachsen oder schrumpfen lässt. Denn Klimadaten aus der Sahelzone zeigten zwar bis in die 1980er Jahre hinein einen Trend zu weniger Regen. Doch seither scheinen die vom westafrikanischen Monsun geprägten Niederschläge wieder zugenommen zu haben, wie Forscher 2015 berichteten.
Das Problem: Das Klima Nordafrikas wird von mehreren natürlichen Klimaschwankungen geprägt. Die alle 50 bis 70 Jahre wechselnde Atlantische Multidekaden-Oszillation (AMO) bringt in ihren Kaltphasen weniger und in ihren Warmphasen mehr Regen nach Nordafrika, wie seit den 1990er Jahren der Fall. Die im Takt von 40 bis 60 Jahren schwankende Pazifische Dekaden-Oszillation (PDO) beeinflusst die Wetterbedingungen zusätzlich, wenn auch schwächer.