Wie von Menschenhand gemacht: Wenn Basaltlava erstarrt, bilden sich manchmal Ansammlungen sechseckiger Säulen, wie beim Giant’s Causeway in Nordirland oder einigen Vulkangebieten Deutschlands. Unter welchen Bedingungen diese verblüffend geometrischen Formen entstehen, haben nun Forscher in einem Experiment aufgeklärt. Demnach begintn der Prozess bei einer bestimmten Temperatur – und das erst deutlich nach Erstarren der Lava.
Basaltsäulen gehören zu den faszinierendsten geologischen Phänomenen der Erde. An vielen Orten bilden diese sechseckigen Steingebilde ganze Formationen aus verblüffend regelmäßig angeordneten, nahezu gleichgroßen Säulen. Diese Ordnung erstaunte schon früher Menschen so sehr, dass sie diese Säulen für das Werk von Riesen oder anderen Fabelwesen hielten – beispielsweise beim Giant’s Causeway in Nordirland.
Temperaturfenster ungeklärt
Doch selbst heute geben diese beeindruckenden Säulenformationen den Geologen Rätsel auf. „Ihre regelmäßige Geometrie ist eine Herausforderung für unser Verständnis der Musterbildung bei der thermischen Kontraktion“, erklären Yan Lavallée von der University of Liverpool und seine Kollegen. Das Problem: Weil die meisten Basaltsäulen schon Jahrmillionen alt sind, können ihre Entstehungsbedingungen nicht direkt beobachtet werden.
Es war daher bisher strittig, wie heiß die Lava ist, wenn sie sich zu dieser typisch sechseckigen Säulenform zusammenzieht. Bisher gab es zudem keine Experimente, die diesen Prozess adäquat nachvollziehen konnten. „Ich habe mehr als ein Jahrzehnt darüber gegrübelt, wie man das richtige Experiment konstruieren könnte, um diese Frage zu beantworten“, sagt Lavallée.