Verführerischer Duft: Mit Malaria infizierte Menschen wirken auf Mücken attraktiver. Forscher haben nun das Geheimnis hinter dieser Anziehungskraft gelüftet. Demnach löst der Malaria-Erreger im Körper seines Wirts eine verstärkte Produktion bestimmter Aldehyde aus – und auf genau diese duftenden Verbindungen fliegen die Überträgerinsekten. Was für den auf die Verbreitung durch Mücken angewiesenen Parasiten praktisch ist, könnte künftig auch seinen Opfern nützen. Denn die Erkenntnisse liefern neue Ansätze für Diagnosemethoden und Mückenfallen.
Malaria gehört nach wie vor zu den schlimmsten Plagen der Menschheit. Der Erreger der Krankheit, der Blutparasit Plasmodium falciparum, wird durch Stechmücken der Gattung Anopheles übertragen und kommt hauptsächlich in den Tropen und Subtropen vor. Dort kostete er nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) allein im Jahr 2016 rund 450.000 Menschen das Leben.
Entscheidend für den Erfolg des Parasiten ist, dass er möglichst oft von einer Mücke aufgenommen und zum nächsten Wirt getragen wird. Damit dies effizient gelingt, bedient sich das Plasmodium offenbar eines Tricks: Es verstärkt den Körpergeruch seines Wirts. Dadurch wirken bereits infizierte Patienten auf Mücken besonders attraktiv und werden häufiger gestochen – ein fataler Kreislauf, der die Verbreitung der Krankheit fördern kann.
Zeigt her eure Schweißfüße
Wissenschaftler um Ailie Robinson von der London School of Hygiene and Tropical Medicine haben sich diesem Phänomen nun näher gewidmet. Sie wollten wissen: Was genau verändert sich an dem Duft von Menschen, in deren Blut sich der Malaria-Erreger versteckt? Um das herauszufinden, untersuchten sie 56 kenianische Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren – genauer: deren Fußgeruch.