Gigantische Ausdauer: Forscher haben die längste jemals gemessene Wanderung eines Walhais beobachtet. Dafür hatten sie drei Exemplare dieser Haiart mit Peilsendern ausgestattet. Ein Weibchen namens Anne schwamm innerhalb von gut zwei Jahren von der Küste von Panama bis zum Marianengraben nahe den Philippinen – über 20.000 Kilometer quer durch den Pazifik. Mit ihrer Studie wollen die Forscher die Wanderungen der mysteriösen Tiere besser verstehen und den Artenschutz unterstützen.
Walhaie (Rhincodon typus) sind die größten Fische unseres Planeten und doch ist nur sehr wenig über die sanften Riesen bekannt. Die bis zu zwölf Meter langen Haie filtern Plankton, Krill und andere kleine Tierchen aus dem Wasser und gelten als ungefährlich für den Menschen. Der Großteil von ihnen schwimmt durch die warmen Gewässer des Pazifiks. An manchen Stellen vor Australien, Mexiko oder den Seychellen können sich 500 oder noch mehr Tiere versammeln – ein beeindruckendes Spektakel für jeden Zuschauer. Um zu diesen Orten zu gelangen, legen die Giganten gewaltige Strecken zurück.
Zwei Jahre lang Big Brother
„Ich finde ich es unglaublich, wie wenig wir über diese Spezies wissen, außer dass sie die weltgrößten Fische sind“, sagt Seniorautor Scott Eckert vom Principia College in den USA. „Als ich begann, mit ihnen zu arbeiten, war ihre Taxonomie umstritten und es war immer noch unklar, wie sie sich fortpflanzten.“
Auf der Suche nach Antworten haben Hector Guzman vom Smithsonian Tropical Research Institute in Panama und seine Kollegen im Jahr 2011 drei Walhaie nahe der Insel Coiba vor der Küste Panamas mit Sendern versehen. Einer von ihnen – ein Weibchen namens Anne – sorgte bei den Wissenschaftlern im Nachhinein für besonderes Aufsehen. Über 841 Tage hinweg peilten sie Annes Sender mit einem Satelliten an und verfolgten ihre Streifzüge quer durch den ganzen Pazifik.