Orbitaler Klimaeffekt: Neue Daten bestätigen, dass sich die Erdbahn in einem Zyklus von 405.000 Jahren verändert – sie wechselt regelmäßig von fast kreisrund zu leicht elliptisch. Bisher war strittig, wie stabil dieser längste Erdbahnzyklus ist. Jetzt hat ein Bohrkern aus dem Zeitalter der Trias seine Regelmäßigkeit bestätigt. Das liefert wichtige Informationen zum Einfluss dieser planetaren Faktoren auf unser Klima, wie die Forscher erklären.
Sowohl die Rotationsachse der Erde als auch ihre Bahn verändern sich im Laufe der Zeit. Diese planetaren Zyklen, auch als Milankovic-Zyklus bezeichnet, beeinflussen das Klima unseres Planeten – so gelten beispielsweise als Mitauslöser für Eiszeiten. Konkret „taumelt“ die Erdachse in der Präzession alle 21.000 Jahre, die Neigung der Erdachse ändert sich in einem 41.000 Jahre dauernden Rhythmus. Dazu kommt eine periodische Veränderung in der Exzentrizität der Erdbahn um die Sonne: Sie folgt einem 100.000 Jahres-Zyklus und zusätzlich einem extrem langen Zyklus von 405.000 Jahren – so jedenfalls die Theorie.
Wie stabil ist der 405.000-Jahres-Zyklus
Doch gerade dieser längste aller planetaren Zyklen ließ sich bisher nicht eindeutig beweisen. Wegen seiner extrem langen Periode fehlte es an klaren Belegen für die Regelmäßigkeit dieser Orbit-Schwankung. Es blieb unklar, wie stabil dieser Zyklus im Laufe der Erdgeschichte war. Denn die Modelle dazu sind nur bis in die Zeit vor rund 50 Millionen Jahren verlässlich, Bohrkerne mit Indizien für diesen sogenannten Zyklus waren nur in Teilen genau datiert.
Jetzt haben Dennis Kent von der Rutgers University in New Jersey und seine Kollegen erstmals eindeutige geologische Befunde für die Stabilität dieses langperiodischen Erdbahnzyklus entdeckt. Fündig wurden sie in einem Bohrkern aus dem Petrified Forest National Park in Arizona, einer Gegend, die für ihre versteinerten Bäume bekannt geworden ist. Der Bohrkern umfasst Sedimente und Gesteinseinschlüsse vom Ende der Trias, der Zeit vor 209 bis 215 Millionen Jahren.