Plötzliche Hebung: Vor rund 2,4 Milliarden Jahren erlebte unser Planet einen tiefgreifenden Wandel – aus dem Urozean stiegen enorme Landmassen auf. Bisher war unklar, wann und wie schnell diese erste Hebung der Kontinente stattfand. Jetzt legen Analysen von Gesteinsproben nahe, dass dieser Prozess relativ abrupt vonstattenging – und dass er dramatische Veränderungen für Klima und das erste Leben der Erde mit sich brachte, wie Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichten.
Noch vor 4,5 Milliarden Jahren war unser Planet eine glühende Kugel aus zähflüssigem Magma ohne Kontinente, Ozeane oder Atmosphäre. Erst allmählich kühlte die Urerde ab und eine feste Kruste entstand. Diese war jedoch noch so dünn, dass erst wenige Landstücke aus dem Wasser der Urmeere hinausragten. Die junge Erde war größtenteils ein Wasserplanet.
Vom Wasserplanet zu den ersten Kontinenten
Das aber änderte sich – und brachte einen dramatischen Wandel mit sich. Als sich nach der Kruste auch der obere Erdmantel weiter abkühlte, wurden die feste Hülle der Erde allmählich stabiler. Sie konnte nun auch dickere Krustenteile tragen. Etwa um diese Zeit könnte auch die Plattentektonik begonnen haben und damit die Bildung erster höherer Gebirge. Als Folge erhoben sich allmählich immer mehr Kontinente über den Meeresspiegel.
Doch wann diese entscheidende Hebung geschah, war bisher ungeklärt. „Schätzungen für das Auftauchen der Landmassen aus dem Meer reichen von der Zeit vor rund drei Milliarden Jahren bis vor einer Milliarde Jahren“, berichten Ilya Bindeman von der University of Oregon und seine Kollegen. Klar scheint nur, dass sich durch diesen Prozess auch die Lebensbedingungen der jungen Erde drastisch veränderten. „Die Fläche der aufgetauchten Landmassen beeinflusst klimatische Feedbacks und den Einstrom von Nährstoffen in die Ozeane“, erklären Bindeman und seine Kollegen.