Verkalkte Adern: Der Gletschermann Ötzi litt zu Lebzeiten offenbar auch unter Arteriosklerose. Wie Forscher berichten, haben sie bei der Mumie unter anderem Gefäßverkalkungen im Herzbereich festgestellt. Damit war Ötzi von einer typischen Zivilisationskrankheit betroffen, die traditionell mit zu wenig Bewegung und ungesunder Ernährung assoziiert wird. Bei dem Mann aus dem Eis könnte das Leiden dagegen durch eine genetische Veranlagung ausgelöst worden sein.
Der Gletschermann Ötzi hatte es zu Lebzeiten nicht leicht: Der vor rund 5.300 Jahren lebende Mann hatte schon vor seinem gewaltsamen Tod mit mehreren Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Wie Untersuchungen der Mumie enthüllen, waren seine Zähne schlecht und in seinen Knochen hatten sich Entzündungen auslösende Krankheitserreger eingenistet. Außerdem litt der Gletschermann womöglich unter einem Magengeschwür und vertrug keine Milch.
Als wären all diese Zipperlein nicht genug, haben Patrizia Pernter vom Krankenhaus Bozen und ihre Kollegen nun ein weiteres Leiden Ötzis entdeckt. Die Radiologen hatten für ihre Untersuchung Computertomografie-Aufnahmen von der gesamten Brustregion der Mumie ausgewertet – und dabei etwas Auffälliges festgestellt.
Ganz schön verkalkt
Im Herzbereich der Mumie fielen den Forschern drei Stellen auf, die auf starke Gefäßverkalkungen im Herzbereich hindeuten. Sie schauten sich daraufhin auch Bilder von anderen Körperregionen an und fanden dort ebenfalls Hinweise auf Ablagerungen in den Blutgefäßen: unter anderem im Bereich der Halsschlagader und an den Arterien der Schädelbasis.