Fast übersehen: Ein erst wenige Stunden zuvor entdeckter Asteroid ist am Samstagnachmittag in der Erdatmosphäre zerplatzt. Glücklicherweise war der Brocken nur rund zwei Meter groß, so dass trotz direktem Kollisionskurs mit der Erde keine Gefahr bestand. Er explodierte über Südafrika, ohne dass es Schäden gab. Doch der Vorfall war ein guter Test für die planetare Überwachung – es ist erst der dritte Fall, bei dem ein Asteroid auf Kollisionskurs vor dem Impakt entdeckt worden ist.
Die Erde ist ständig einem Bombardement von kleinen und größeren Partikeln aus dem All ausgesetzt. Während viele größere erdnahe Asteroiden inzwischen bekannt und ihre Bahnen kartiert sind, sorgen gerade kleinere Brocken immer wieder für Überraschungen: Sie treffen uns unvorbereitet, kommen scheinbar aus dem Nichts, wie der Tscheljabinsk-Meteor im Februar 2015. Schutz und Vorwarnung vor solchen Treffern sollen automatische Teleskope und Frühwarnnetzwerke bieten, die ständig den Himmel nach potenziellen Gefahren absuchen.
Objekt auf Kollisionskurs
Am Morgen des 2. Juni schlug eines dieser Systeme Alarm: In Aufnahmen des Catalina Sky Survey-Teleskops war die Signatur eines neuen und möglicherweise gefährlichen Asteroiden entdeckt worden. Sofort wurde die Entdeckung an das nächste Glied er Überwachungskette gemeldet: das Minor Planet Center in Massachusetts. Dort ermittelten Astronomen die vorläufige Flugbahn: Das Objekt befand sich auf Kollisionskurs mit der Erde.
„Die Entdeckung des Asteroiden 2018 LA ist erst das dritte Mal, dass ein Asteroid auf Kollisionskurs mit der Erde entdeckt worden ist“, berichtet Paul Chodas vom Zentrum für erdnahe Objekte am Jet Propulsion Laboratory der NASA. „Es ist sogar erst das zweite Mal, dass eine hohe Einschlagswahrscheinlichkeit noch vor dem Impakt bekannt war.“