Prähistorische Mittelmeerküche: Schon vor rund 4.000 Jahren wurde in Italien Olivenöl hergestellt und konsumiert – mindestens 700 Jahre früher als bisher angenommen. Das belegen Ölrückstände in mehreren Gefäßscherben, die Archäologen auf Sizilien entdeckt haben. Diese Gefäße stammen aus der frühen Bronzezeit und wurden damals offenbar zur Aufbewahrung und zum Servieren von Olivenöl genutzt.
Heute ist das Olivenöl aus der Mittelmeerküche kaum mehr wegzudenken. Das Pflanzenöl gilt wegen seiner ungesättigten Fettsäuren als besonders gesund. Gleichzeitig sorgen Aromastoffe im Öl dafür, dass wir uns nach einer Mahlzeit satter fühlen – und daher auch weniger essen, wie Forscher vor einigen Jahren herausfanden.
Unklar war jedoch, seit wann wird Olivenöl im Mittelmeerraum gezielt hergestellt und genutzt wird. Bisher galten Olivenölreste in Tonkrügen aus Süditalien als älteste Belege für die Olivenölproduktion. Sie stammen aus dem zwölften und elften Jahrhundert vor Christus.
Scherbenfunde auf Sizilien
Doch wie sich jetzt zeigt, begann die kulinarische Liebesgeschichte der Italiener mit ihrem Olivenöl schon deutlich früher. Den Beleg dafür haben nun Davide Tanasi von der University of Southern Florida und sein Team auf Sizilien entdeckt. Bei Ausgrabungen in Castelluccio waren Archäologen bereits in den 1990er Jahren auf mehr als 400 Keramikfragmente gestoßen. Diese wurden seither in mühevoller Kleinarbeit wieder zusammengesetzt.