Nützliche Mikroben: Bestimmte Bakterien können das Gehirn offenbar vor den schädlichen Folgen von Stress bewahren. Das legen zumindest Untersuchungen mit Ratten nahe. Demnach vermindert eine Impfung mit den Keimen schädliche Entzündungsreaktionen, die typischerweise durch Dauerstress entstehen – und schützt so womöglich vor posttraumatischen Belastungsstörungen und anderen stressbedingten Leiden.
Stress gehört für viele Menschen längst zum Alltag. Doch auf Dauer kann diese Belastung gravierende Folgen haben: Stress macht vergesslich, sabotiert unsere Selbstkontrolle und macht mitunter sogar richtig krank. So fördert Stress langfristig beispielsweise Übergewicht und beeinflusst unser Immunsystem. Außerdem kann er sogar psychische Leiden wie Angsterkrankungen, Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen auslösen.
Der Grund: Stress verstärkt Entzündungsreaktionen im Gehirn, die anfällig für solche Erkrankungen machen – unter anderem weil sie sich auf Neurotransmitter wie den als Glückshormon bekannten Botenstoff Dopamin auswirken. „Studien belegen, dass solche entzündlichen Immunreaktionen bei Menschen beispielsweise zu depressionsähnlichen Symptomen führen können“, sagt Matthew Frank von der University of Colorado in Boulder.
Schützendes Bakterium
Doch was wäre, wenn man das Gehirn vor solchen schädlichen Reaktionen schützen könnte? Etwa durch eine Art Impfung? Genau dieser Frage sind Frank und seine Kollegen nun nachgegangen – mit erstaunlichem Ergebnis: Was skurril klingt, scheint womöglich tatsächlich zu funktionieren.