Schwachstelle im Mobilfunknetz: Forscher haben eine Sicherheitslücke im Mobilfunkstandard LTE entdeckt. Wie sie in Tests feststellten, können Hacker darüber die Surfziele mobile Nutzer ausspionieren, und sie sogar auf andere Websites umleiten – ohne dass der Nutzer es merkt. Diese Schwachstelle ist systembedingt und kann nicht ohne weiteres geschlossen werden, wie die IT-Experten erklären. Aber Browser und Apps können das Risiko eindämmen.
Übertragungen im Mobilfunknetz sind standardmäßig verschlüsselt – und normalerweise ist auch die sogenannte Integrität der Datenströme geschützt. Das bedeutet, dass durch Authentifizierungsverfahren überprüft wird, von wem und wohin die Daten gehen. Doch wie David Rupprecht von der Ruhr-Universität Bochum und sein Team herausgefunden haben, hat diese Integrität eine Schwachstelle.
Einfach zwischengeschaltet
Wie die Forscher feststellten, können Hacker sich sowohl passiv als auch aktiv zwischen Nutzer und Mobilfunknetz einklinken. Dafür muss der Angreifer in der Nähe des Mobilfunknutzers sein und er benötigt Ausrüstung im Wert von rund 4.000 Euro. Denn neben einem Rechner sind sogenannte Software Defined Radios nötig – Geräte, die das Senden und Empfangen von LTE-Signalen ermöglichen.
Eines der Geräte gibt sich nun beim Handy des Opfers als Mobilfunknetz aus, das andere gibt sich beim echten Mobilfunknetz als Handy aus. So kann der Hacker den Datenstrom abfangen, auswerten und sogar bestimmte Daten gezielt verändern. Je nach Equipment kann der Angreifer einige Hundert Meter vom Opferhandy entfernt sein, um den Angriff durchzuführen.